065 Teil 2 Interview mit Klaus Kobjoll

Klaus Kobjoll, als das Enfant terrible der Hotelbranche hat mich schon sehr früh fasziniert. Die Hotellerie in St. Moritz sprach über diesen verrückten Hotelier, der komplett andere Wege geht. Ich habe mir dann sein erstes Buch gekauft und fand es so toll, dass jedes Hotelzimmer von ihm anders gestaltet ist. Mir hat es sehr gefallen, ein Bugattizimmer, ein Ferrarizimmer, ein Jaguarzimmer, usw.

Das fand ich so klasse und so kam es, dass ich damals über das berühmte Schmid College bei ihm ein 4-tägiges Seminar besucht habe. Dadurch durfte ich die gelebte Gastfreundlichkeit erleben und mir auch die coolen Zimmer anschauen.

In den Pausen gab es das Sushiförderband, absolut innovativ und stark zugleich. Das neue Seminarzentrum war nach Feng-Shui ausgerichtet und die Schwingung darin stark.

Dann folgte der Kauf von allen Büchern, Videos und was Klaus sonst noch produziert hatte. Auf vielen Veranstaltungen traf ich ihn immer wieder und auch in meiner Heimat St. Moritz, wo er oft weilt. Ich fand das so toll, er reist um die Welt und hatte stets alle Zahlen seines Betriebes griffbereit. Er war für mich einer der Ersten, den ich kennenlernen durfte, der nicht im Betrieb, sondern am Betrieb arbeitete.

Später habe ich das genauso umgesetzt und bin Klaus noch heute sehr dankbar für die vielen wertvollen Impulse. Die Krönung war dann für mich, als Klaus nach genauer Überprüfung das Vorwort zu meinem Buch „Servicewüste Hotels“ geschrieben hat. Ein Buch, welches in der Branche eingeschlagen ist wie eine Bombe.

Legt es doch den Finger voll und ganz auf die Wunde. Umso mehr freue ich mich, Klaus zum Interview gewinnen zu können. Wenn Du Unternehmer bist, höre ganz genau zu. Es gibt in diesem Interview in alle Richtungen so unendlich viele Learnings, um ein Top Unternehmer zu sein.

Seine Vita

Er ist als Flüchtlingskind, in bescheidenen Verhältnissen aufgewachsen, in einer Familie mit 5 Kindern, die alles im Krieg verloren hatte. Mit 17 ist er von zu Hause nach Frankreich abgehauen, hat sich dort die Hotelfachschule (am Bau) selbst verdient, und sich schon mit 22 Jahren und einem Eigenkapital von DM  950,- in der Szenegastronomie selbstständig gemacht. Dann mit 8 weiteren gastronomischen „Start-Ups“ nach oben „gemuskelt„ bis er endlich den uralten Bauernhof den „Schindlerhof“ mit Grund und Boden erwerben konnte. Diesen in sechs Baustufen in 35 Jahren bis heute zu einem regelrechten Hoteldorf ausgebaut hat.

Dein Pitch? Das Wort Verkauf gibt es in meinem Unternehmen nicht. Wir sprechen lediglich Kaufeinladungen aus. Sonderkonditionen kennen wir nicht. Für mich ist Rabatt nur ein anderes Wort für Verzweiflung! Oder eine Stadt in Marokko…

Wenn Dich jemand auf einer Network-Party fragt? Entrepreneur, – zu 100% frei, keine Schlingen um den Hals, nicht einmal Privathaftung bei den finanzierenden Banken. Ich muss bei all meinen Entscheidungen höchstens meine Frau fragen, was ich gerne tue. Ich hasse Kompromisse und mache ausschließlich nur das, was mir Freude macht!

Womit und wie verdienst Du Dein Geld? In unserem Hotel verkaufen wir Lebensfreude, Genuss und optimale Tagungsatmosphäre. In meinen Vorträgen und Seminaren wecke ich den Unternehmer in jedem, sofern bei dem Betreffenden ein Unternehmer-Gen vorhanden ist.

Was ist Deine Marketing-Geheimwaffe? Wir haben ein eigenes TV-Studio (Blue-Box) und stellen viele selbst gedrehte und geschnittene Minifilme in die sozialen Netzwerke. Zusätzlich habe ich aber noch ca. 11.500 followers/fans, aber auch meine Tochter Nicole und alle Führungskräfte sind hier sehr aktiv. Klar, dass es auch ein attraktive Website braucht.

Was ist Deine Marketing-Geheimwaffe OFFLINE? Attraction sells! Product, – find your market! Verkaufswege sind Kapillarsysteme, unsere Gäste sind Botschafter unserer Marke, wir machen keine klassische Werbung und wollen eigentlich gar keine Passanten.

Wie wichtig ist für Dich Geld? Im Gymnasium hatte ich 30 Pfennig Taschengeld in der Woche. Geld hat für mich einen hohen Stellenwert, da ich den Mangel viele Jahre erleben durfte. Ich kann immer noch staunen, wenn ich mir etwas leisten kann. Gerade habe ich mir eine neue G-Klasse von Mercedes mit V8 und 422 PS geleistet. Ein Traum auf Rädern, offroad und auf der Autobahn.

Was war Dein schlimmster Moment als Investor? Ein Restaurant in Erlangen, welches ich Anfang der 80er Jahre in einer denkmalsgeschützten Villa eröffnet habe. Es war ein Flop und hat mich vor Steuern etwa eine halbe Million Mark gekostet. Verkaufen konnte ich es nur, als ich noch 150 Tsd. dazu gab. Ohne diese lehrreiche Erfahrung wäre ich anschließend beim Kauf und Bau des Schindlerhofs nicht so akribisch und wachsam vorgegangen. Es hatte sich also gelohnt, auch mal daneben zu langen. Shit happens.

Wie hast Du es geschafft, Deine Leidenschaft zu finden? Mich hat als Schüler nach Ferienarbeiten schon gestört, dass auf der Lohnsteuerkarte stand: „Einkünfte aus abhängiger Beschäftigung,“ oder „Einkünfte aus nicht selbstständiger Arbeit.“ Freier Unternehmer zu sein, nicht in Pacht und kein Franchise hat mich immer angetörnt, und tut es heute noch.

Was hast Du mitgenommen aus Deiner Kindheit? Ich habe den Mangel an Geld kennengelernt. Davon profitiere ich immer noch. Das Gleiche gilt für die Übernahme von Verantwortung, die mich mein Vater und meine Mutter gelehrt haben. Mit wenig Geld eine 7-köpfige Familie durchzubringen, war kurz nach dem Krieg für Flüchtlinge nicht leicht. Und ich habe die Liebe in einer Familie spüren dürfen. Das ist auch heute noch für mich wichtiger als Geld.

Was war Dein größer Durchbruch privat und geschäftlich? Privat, dass ich meine Frau Renate 1970 kennengelernt habe. Wir sind seit 44 Jahren verheiratet, ohne sie hätte ich das alles nicht geschafft. Sie ist auch heute noch aktiv an meiner Seite, oft aktiver als ich.

Geschäftlich eindeutig der Schindlerhof, welcher immer im Familienbesitz bleiben wird. Mein Enkel  Max ist seit seinem 3. Lebensjahr schon Kommanditist in unserer Besitz-KG, damit er bei einer Firmen- oder Familienaufstellung heute schon seinen festen Platz einnehmen kann.

Wie triffst Du Entscheidungen? Ich treffe alle Entscheidungen aus dem Bauch heraus, schlafe aber mindestens eine Nacht darüber. Und bespreche es mit meiner Frau, sie hat die bessere Intuition.

Wie gehst Du an scheinbar unlösbare Aufgaben heran? Wenn ich überzeugt bin, dass ich es schaffe, wie eine Dampfwalze!

Was ist Dein Lebenssinn und wie lebst Du ihn? Ich habe die Chance bekommen und ergriffen, eine neue Familiengeschichte zu beginnen, die Bestand haben wird, nachdem der ehemalige (kleine) Besitz der Familie in Ostpreußen endgültig verloren gegangen war. Was mein Vater nach dem Krieg nicht mehr geschafft hat, durfte ich auch ein bisschen für ihn zum Erfolg führen.

Was macht Dich absolut glücklich? Ich brauche die Natur. Mein Blockhaus im Wald, einen Labrador an meiner Seite und eine gute Flasche Rotwein mit meiner Frau Renate am Abend. Was braucht es mehr?

Wie bekommst Du Deinen „inneren Schweinehund“ in den Griff? Auch nur schwer. Manchmal gewinnt er, manchmal aber auch ich. Wenn mir aber etwas wichtig ist, hat er keine Chance!

Was motiviert Dich täglich? Mein Schindlerhof! Eigentlich habe ich noch nie gearbeitet, sondern nur den Kinderspielplatz in Bamberg, wo ich aufgewachsen bin, eingetauscht gegen einen viel geileren Abenteuerspielplatz für Erwachsene.

Was war privat Dein schlimmster Moment? Als mein Vater starb, 2 Wochen vor der Eröffnung des Schindlerhofs. Er durfte es nicht mehr erleben, es tut heute noch manchmal weh.

Was war beruflich Dein schlimmster Moment? Als mir ein Pachtvertrag gekündigt wurde, obwohl ich DM 800 Tsd. in dieses fremde Haus investiert hatte. Mir ist es aber gelungen, über den Nachpächter das meiste Geld wieder zurückzuholen. Es war ein kleiner Krimi….

Was ist Deine größte Stärke und was ist Deine größte Schwäche?  Ich bin sehr visuell veranlagt und kann mir meine Ziele immer so vorstellen, als wären sie schon Realität. Und dann kommt es meistens auch so. Ich bin ziemlich „politisch unkorrekt“ und sage immer meine Meinung, auch wenn das manchmal zu meinem Schaden ist. Jeder Sozialismus ist für mich ein Eingeständnis von Neid und Missgunst. Oft wäre es da aber im heutigen Deutschland besser, sich auf die Zunge zu beißen.

Wie motivierst Du Dich? Auch manchmal auf nächste Woche ohne schlechtes Gewissen verschieben und erst mal einen Tag freinehmen. Oft kommt aber die Lust auch bei der Arbeit selbst!

Was machst Du für Deine Gesundheit und wieso machst Du genau das, was Du da tust? Alle zwei Jahre „großer TÜV“ beim Internisten und eine zweiwöchige Entschlackungs- und Entgiftungskur, bei der ich immer auch 8-10 kg abnehme. Wenn ich nämlich nur das Fettgedruckte in der Zeitung lese, nehme ich schon zu.

Deine Buchempfehlung:

Auf der Suche nach Spitzenleistungen von Tom Peters https://ergebnisorientiert.com/Auf-der-Suche-nach-Spitzenleistungen

Leistung aus Leidenschaft von Tom Peters https://ergebnisorientiert.com/Leistung-aus-Leidenschaft

„Wahre Herzlichkeit“ von mir geschrieben. Das wolltest Du doch sicher hören? https://ergebnisorientiert.com/Wahre-Herzlichkeit

Deine Seminarempfehlung

Professor Dr. Peter Warschawski – Vision in Aktion Seminar https://ergebnisorientiert.com/Vision-in-Aktion-Seminar

Natürlich auch eines von mir… http://www.kobjoll.de/de/seminare

Deine Hörbücherempfehlung

Damit kann ich nicht dienen. Im Auto höre ich nur Rockmusik.

Deine Reiseempfehlung

New York https://ergebnisorientiert.com/New-York

Long Island https://ergebnisorientiert.com/Long-Island

Südfrankreich, die Provence, mein liebstes Reiseland. https://ergebnisorientiert.com/Provence

Deine Hotelempfehlung

Giardino in Ascona https://ergebnisorientiert.com/Hotel-Giardino

Im Urlaub bin ich mit dem Wohnmobil unterwegs. Geschäftlich immer in Privathotels, und möglichst nicht in Konzernhotels.

Deine Spaempfehlung? Das brauche ich vielleicht in 10 Jahren, wenn ich 80 bin. Ich war noch nie in einem Spa.

Deine Kontaktdaten

klaus.kobjoll@kobjoll.de

Bitte nicht böse sein, wenn ich nicht gleich antworte. Ich bin immer noch viel unterwegs und da meist offline.

Welchen „letzten Tipp“ kannst Du uns mit auf den Weg geben? Schönheit vergeht, aber der Appetit nach gut gebratenen Enten bleibt!

Crameri-Akademie

Wenn Du mehr wissen möchtest rund um das Thema Erfolg und das passende Mindset, dann kannst Du in der Crameri-Akademie richtig tief eintauchen. Ich begleite Dich sehr gerne ein ganzes Jahr lang als Dein Coach für nur € 1,00 pro Tag. Du kannst es jetzt 14 Tage lang testen für nur € 1,00. Melde Dich gleich dazu an. https://ergebnisorientiert.com/Memberbereich

Kontaktdaten von Ernst Crameri

Erfolgs-Newsletter https://www.crameri-newsletter.de Als Geschenk für die Anmeldung gibt es das Hörbuch „Wie leben und handeln Erfolgreiche“ im Wert von € 59,00

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